Vor einigen Tagen hatten wir uns einen neuen GPS-Empfänger gekauft, da das alte Oregon 300 ziemlich zerkratzt war und der Touchscreen manchmal nicht mehr richtig reagierte.
Die Wahl viel dabei auf das o.g. GPSmap 64s aus folgenden Gründen:
- Garmin, weil man da problemlos fertige OpenStreetMap-Karten benutzen kann
- Tasten statt Touchscreen (wird sich zeigen, wie es sich im Einsatz bewährt)
- externe Antenne für besseren Empfang
- nicht das 64, weil das 64s einen barometrischen Kompass hat und das manchmal ganz nützlich sein kann
- nicht das 64st, weil ich die Garmin-Topokarte nicht brauche
Erster Eindruck: Das Gerät ist im Vergleich zum Oregon 300 verdammt schwer. Das hat mich doch sehr überrascht. Verarbeitung erscheint qualitativ gut, verträgt sicher den ein oder anderen Sturz, der sicher kommen wird.
Also frohgemut alle unnützen Daten (wozu braucht man bitte 250.000 nicht aktuelle Cache-Listings?!) und auch die Birdseye-Demo-Karten vom Gerät gelöscht. Aktuelle Karten von raumbezug geladen und wie beim alten Gerät in den Garmin-Ordner geworfen.
Schon wird der Hals dick…
Es erschien beim Einschalten die Meldung:
Kartenauthentifizierung nicht möglich. Für Unterstützung an Verkäufer wenden.
Lange im Internet gesucht, SD-Karte formatiert, Karte neu drauf gespielt. Nichts half. Gegen Mitternacht dann gedacht wutentbrannt das Ding in den Ecke geworfen.
Heute dann im Garmin-Forum zufällig auf einen Beitrag gestoßen:
Dieses Problem ist ein “Feature” der neueren Garmin-Firmwares (geräteübergreifend) und teil des Kopierschutzsystems. Grundsätzlich gilt, dass Garmin nun keine Karten (egal aus welcher Quelle) mehr zulässt, die in der GMP Datei die Submodule im UTF-8 Format vorliegen haben. Es reicht bereits, wenn auch nur eines der Module UTF-8 als Codepage gewählt hat, um den Kopierschutz anschlagen zu lassen.
Wollte schon genervt alles einpacken und an den Händler zurück schicken. Was für ein Mist-Gehabe von Garmin, mit so einem Schwachsinn um die Ecke zu kommen. Der Laden ist definitiv in meinem Ansehen gesunken.
Danach noch einmal einen letzten Versuch gestartet und statt den Karten von raumbezug die Freizeitkarte geladen. Auf das GPS kopiert und Gerätestart. Oh Wunder, es läuft!
Scheinbar hat der Ersteller der Freizeitkarte seine Karten so angepasst, dass kein UTF-8 im Paket enthalten ist. Leider sieht man das vorher nicht und es ist mehr Zufall als Plan, wenn das Gerät (der Kopierschutz wurde wohl für Geräte irgendwann ab 2014 eingeführt) funktioniert.
Ich werde mal den Leuten von Raumbezug schreiben, ob sie ihre Karten anpassen könnten. Diese haben nämlich für mich den Vorteil, dass sie täglich neu erstellt werden. Die Freizeitkarte erscheint nur ca. alle 2 Monate neu, was für Mapper, die eine Gegend erfassen wollen in der sie demnächst unterwegs sind, ein ziemlich langer Zeitraum ist.