Instandsetzung der Schleuse Eckersmühlen
So, wie der eine oder die andere vielleicht mitbekommen hat, war ich Montag und Dienstag im Außendienst für seine Majestät unsere Firma unterwegs. Genau genommen sind wir vom Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg beauftragt, an o. g. Schleuse die Bauüberwachung durchzuführen. Grob gesagt passen wir auf, dass die Baufirmen ihre Arbeit korrekt erledigen und jeder seinen Helm auf hat Wer es besser weiß möge mir verzeihen, aber im Detail wird es sicher keinen interessieren…ansonsten fragen
Zu den Arbeiten selbst: Es werden im Unterwasser die großen Schleusentor-Elemente getauscht, da diese Aufgrund der 20jährigen Nutzung ihre beste Zeit hinter sich haben. Da die neuen Tore deutlich schwerer sind als die bisherigen, müssen auch an den Antrieben einige Arbeiten erledigt werden. Und weil sich die Gelegenheit einer trockenen Schleuse ja nicht all zu oft bietet, wird vom WSA der gesamte Massivbau im Schleusenbecken auf Risse untersucht. Im Detail sind noch einige Arbeiten mehr zu machen, so dass insgesamt ein recht knapper Zeitplan ist und die Baustelle in knappen 3 Wochen bei 7 Tagen und 24 Stunden Rund-um-die-Uhr-Betrieb durchgezogen werden muss.
Auf jeden Fall habe ich mal unseren Auftraggeber gefragt, ob ich von der Baustelle ein paar Fotos ins Internet stellen darf, immerhin ist es ja doch nicht ganz alltäglich, dass eine der drei Schleusen mit der höchsten Hubhöhe Deutschlands (knapp 25 Meter) komplett geleert ist. Da bieten sich doch mal ein paar Einblicke, die man von der Besucherplattform nicht hat. Zu meiner Freude habe ich dann auch das OK bekommen
So here we go!
Im folgenden Bild sieht man die Schaltwarte, von der aus alles gesteuert wird. Normalerweise wird hier aber niemand benötigt, da auch alles ferngesteuert bedient werden kann. In den grauen Türmen links und rechts befinden sich die Antriebe mit den Ketten, um die Torelemente zu heben und zu senken.
Als nächstes mal ein Blick in die trocken gelegte Schleusenkammer. Viel los ist gerade nicht, kann am Sonntag Nachmittag liegen
Als nächstes ein Blick in Richtung Unterwasser.
Nun schauen wir uns den Einlaufbereich im Oberwasser an. Hier war meterdick der Schlamm gelegen und musste erst mal mit Radladern heraus geholt werden.
Als nächstes schauen wir noch zu, wie eines der alten Torteile abtransportiert wird. Insgesamt sind es 3 Teile, jedes wiegt um die 30 Tonnen.
Ab und zu geht man natürlich auch mal nach unten in die Schleuse, dann bietet sich 30 Meter unter Oberkante Gelände ein solcher Anblick, wenn man Richtung Unterwasser schaut. Weit oben sieht man die Schaltwarte und etwas davor noch einen kleinen Steg, den man mehrmals täglich überqueren darf
Hier noch schnell der Blick Richtung Oberwasser.
Zu guter Letzt noch ein Hochdruck-Wasserstrahl-Gerät, mit dem die Wände und der Boden gereinigt werden. Kann man nur im Stillstand fotografieren,
Das war es vorläufig mal. Die restlichen Bilder ähneln sich doch all zu sehr, als das es sich lohnen würde, sie zu zeigen.
Da ich ab Montag bis zum Ende der Baustelle (laut Plan am 27.04.) wieder auf der Baustelle bin, bietet sich ja vielleicht noch das eine oder andere interessante Foto. Mal sehen.
Kommentare
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Stef am :
Sehr interessant! Würde zu gerne bei den Ein- bzw. Ausbauarbeiten des Tores zusehen…
Lange hat das Tor ja nicht gerade gehalten, wie lange soll denn das neue bestehen können?
In Erlangen und Kriegenbrunn müssen in den kommenden 5 Jahren die kompletten Schleuse neu gebaut werden. Lohnen da nicht schon bald Hebewerke?
Grüße stef
Bernd am :
Ja, die Baustelle ist wirklich sehr interessant, vor allem wenn man so wie ich überall hin darf
Sobald ich genauere Informationen über den Einbau der Tor-Elemente habe, könnte ich das ja hier erwähnen. Leider ist es aber so, dass normales Puplikum keinen Zugang hat und während der Bauphase auch die Besucherplattform geschlossen ist. Von außerhalb sieht man eigentlich nur ein bisschen von der Straßenbrücke aus, die im Unterwasser über den Kanal geht.
Das die alten Tore nur 20-30 Jahre gehalten haben (ich hatte 20 Jahre als Info, bei http://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Hilpoltstein-20-Meter-Luft-unter-dem-Schiffsrumpf;art596,2266487 ist von 30 Jahren die Rede), hat mich auch gewundert. Es scheinen auch nur Probleme am Unterwasser-Tor zu bestehen, denn das oberwaserseitige Tor scheint in gutem Zustand zu sein.
Cracula am :
Mega interessant! Da mein Vater bei der (damals noch) Hafenverwaltung Nürnberg war, hab ich irgendwie immer ne Verbindung zum Kanal. Positiv wie negativ. Einerseits ist er ja schon beeindruckend, andererseits die Naturzerstörung im Altmühltal, der Dammbruch in Katzwang damals, die Siloexplosion im Hafengebiet in den 70ern… Da wir auch im Südwesten von Nürnberg gewohnt haben, bin ich oft mit dem Rad am Kanal entlang gefahren. Oft bis zur “ersten” Schleuse, wie wir sie genannt haben (Schleuse Nürnberg) und wenn wir gut drauf waren sogar bis zur “zweiten” (Schleuse Eibach). Damals war der Kanal aber ab der Schleuse Eibach noch nicht komplett gefüllt und nicht befahrbar, weshalb die Schleuse auch nicht in Betrieb war so lange ich da noch herumgegurkt bin. Dafür konnte man in dem wenigen Wasser dahinter schön baden (keine Ahnung ob’s erlaubt war) und die Leute haben das auch gemacht. Die Schleusen haben mich immer sehr fasziniert. Soweit ich weiß waren sie damals in den 80ern auch noch besetzt. Sehr interessante Einblicke und bitte noch etwas mehr davon.