Chemnitzer Linux-Tage 2013: Rückblende
Wie ich es schon angekündigt hatte, war ich am Samstag bei den Chemnitzer Linux-Tagen 2013 und ich möchte dazu noch meine Eindrücke von den besuchten Vorträgen niederschreiben.
Die zitierten Beschreibungen stammen alle aus dem jeweils verlinkten Vortrag.
Die Digitalisierung von Büchern
Die Digitalisierung von Büchern gehört inzwischen zu den Standardaufgaben vieler Institutionen. In dem Vortrag soll das Projekt zur Digitalisierung der zwölfbändigen Gesamtausgabe des Dichters Friedrich Rückert vorgestellt werden. Es werden die eingesetzten Programme, der Arbeitsablauf und die besonderen Schwierigkeiten bei der Umsetzung dargestellt und zur Diskussion gestellt.
Der Vortrag von Peter Koppatz war ganz interessant, auch wenn ich keinen bestimmten Grund hatte, den Vortrag anzusehen, es war einfach vom Thema her der interessanteste um 9 Uhr
Nützlich fand ich vor allem die Informationen zum Handlungsablauf und den verwendeten Programmen, so dass man schon mal einen guten Leitfaden hat, wenn man sich auch einmal mit so etwas beschäftigen will/muss.
Erzeugen einfacher OpenStreetMap-Karten
Im Vortrag soll gezeigt werden, wie OpenStreetMap-Daten für die Generierung einfacher Karten verwendet werden können. Neben der Darstellung eigener Online-Karten in verschiedenen Stilen mit eigenen Ergänzungen wie Tracks oder Anmerkungen sollen diese Karten auch für die Druckausgabe bereitgestellt werden. Ebenso wird gezeigt, wie man OpenStreetMap-Karten auf Android-Geräten und Garmin-GPS-Empfängern nutzt.
Der Vortrag von Jens Pönisch war zwar zum Teil informativ aufgebaut, verschwende aber zu viel Zeit für allgemeine Themen und Einführung zu dem Thema, welche dann leider bei den eigentlichen Schwerpunkten des Vortrags fehlte und daher auch nicht alle Punkte “abgearbeitet” werden konnten. Da es um die Erstellung von eigenen Karten ging und damit eine gewisse Grundkenntnis des Themas von den Teilnehmern erwartet werden könnte, hätte man die ersten 10-15 Minuten deutlich straffen können.
Alternativ hätte man das Thema vielleicht auch als Workshop anbieten können/sollen und statt dessen aus dem Vortrag lieber eine Einführung/Überblick zum Thema OSM machen sollen. Aber hinterher ist man ja immer schlauer
Ein paar Informationen konnte ich aus dem Vortrag zumindest mitnehmen, um mich ggfs. näher damit zu beschäftigen.
Einführung ins Cross Media Publishing
Die Veröffentlichung von Texten ist ein komplexer Vorgang: In diesem Vortrag geht es um technische und organisatorische Grundlagen, um mit AsciiDoc, DocBook, XSL & Co. aus einer Textvorlage (möglichst) alle gewünschten Ausgabeformate zu generieren.
Der Vortrag von Dr. Markus Wirtz von Open Source Press war sehr interessant. Man bekam mal einen guten Eindruck/Überblick, wie ein Verlag derzeit arbeit bzw. technisch bedingt arbeiten muss, um ein Buch für verschiedene Medien (Print, eBook) anbieten zu können. Im Kurz-Paper werden dazu unter anderem die erforderlichen Programme genannt, die im Verlag dazu verwendet werden.
Mir hätte den Vortrag bzw. die Programme ruhig mal jemand früher sagen können, dann hätte ich mir für mein eBook (welches sowieso nie veröffentlicht wird ) viel Arbeit gespart.
Open choice beim Dokumentenformat: Ist der Anwender überfordert?
Im Sinne des professionellen wie privaten Anwenders greift der Vortrag die Bedeutung nachhaltiger Wertschöpfung beim Dokumentenformat auf und thematisiert tägliche Herausforderungen für Unternehmen und Verwaltungen. Es wird zunächst der Status Quo mit Interoperabilitätsproblemen aufgezeigt. Danach werden denkbare Ansätze zur Zusammenarbeit, wie sie pragmatisch Interoperabilität fördern und damit die freie Wahl der Nutzung von Office-Suiten ermöglichen, diskutiert. Erfahrungen aus einer Vielzahl von professionellen Migrationen zu freien und proprietären Office-Suiten runden die Thematik ab.
Ich weiß nicht so recht, wie ich den Vortrag von Lothar Becker einordnen soll. Einerseits waren zwar ein paar interessante Informationen dabei, welche Unterschiede z. B. in den unterschiedlichen Dateiformaten von Openoffice, LibreOffice und Microsoft Office bestehen, andererseits…tja, ich weiß auch nicht. Leider konnte ich aus dem Vortrag nicht viel mehr mitnehmen.
Mittagspause
Als ich nach zur Essensausgabe schaute, war scheinbar gerade Schicht im Schacht. Alle standen ohne nennenswerte Regung herum, sprich es wurde kein Essen ausgegeben und die Schlange war gefühlt 2 km lang. Ich habe daher auf ein warmes Essen verzichtet und an der Kaffeetheke eine Kleinigkeit gekauft.
Ich weiß nicht was da los war, hätte mir aber gewünscht, dass die Organisation bzw. die Nachschubversorgung besser ist.
IT-Management mit Open Source Tools
Systemadministratoren stehen über kurz oder lang vor der Frage, wie sie ihre ständig wachsende Umgebung nicht nur im Griff behalten, sondern auch für zukünftige Entscheidungen die nötigen Informationen sammeln können. Asset- und Softwaremanagement heißt die Antwort, und wir stellen freie Tools vor, die diese Aufgabe erledigen, ohne dabei kommerziellen Produkten nachzustehen.
Der Vortrag von Michael Saalfrank war definitiv nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Anderen ging es wohl genauso, denn obwohl der Raum komplett gefüllt war, verließen einige nach kurzer Zeit die Veranstaltung wieder.
Im Endeffekt wurde die Software puppet vorgestellt und welche Möglichkeiten man damit hat, mehrere Server/Clients aus der Ferne zu administrieren bzw. Software für ganze PC-Gruppen zu verteilen. Allerdings frage ich mich, wer in dem Vortrag saß und das Zeug wirklich braucht, denn es war immer die Rede von ein paar hundert bis tausend Systemen
Für mich war das definitiv der falsche Vortrag, den hätte ich mir sparen und vielleicht noch einen Versuch beim Essen starten sollen
Datenschutzrecht für Linux-Admins in Betrieben und Behörden
Der Vortrag gibt einen Überblick über das aktuelle Datenschutzrecht, das Linux-Administratoren in ihrer täglichen Arbeit in Betrieben und Behörden zu beachten haben.
Unter dem Motto «Was kann, und was darf!» werden aktuelle Fragen aus dem Datenschutz behandelt, insbesondere die Frage nach der Kontrolle von privatem E-Mail- und Internetverkehr im Betrieb.
Der Vortrag von Dr. Christian Klostermann war sehr interessant, griff er doch viele Themen auf, die mich auch im beruflichen Umfeld zum Teil betreffen, z. B. Umgang mit den E-Mail-Konten von Mitarbeitern, sofern eine Privatnutzung im Betrieb erlaubt ist. Zwar werden natürlich (er ist ja Anwalt ) keine klaren Aussagen gemacht, aber man wird zumindest für das Thema Datenschutz und Privatsphäre sensibilisiert.
Rechtsfragen für Postmaster und Unternehmen
Der rechtssichere Umgang mit E-Mails, Spam- und Virenschutz wirft seit jeher für den Administrator zahlreiche Fragen und Probleme auf, die selten gelöst werden. Doch sobald die private Nutzung der E-Mails durch Mitarbeiter ins Spiel kommt, wird es endgültig kompliziert und unübersichtlich.
Anforderungen an Unternehmen und Administratoren stehen dabei im krassen Widerspruch zu datenschutz- oder telekommunikationsrechtlichen Vorschriften oder der gelebten Praxis in den Unternehmen. Konflikte sind vorprogrammiert — und zwar in jeder Hinsicht.
Der Vortrag von Peer Heinlein ging in die gleiche Richtung wie der vorherige, auch wenn Herr Heinlein einige Dinge anders sieht, als Dr. Klostermann. Aber das darf er ja Wer irgendwie mit der Administration von E-Mail-Postfächern betraut ist, sollte sich den Vortrag von Herrn Heinlein auf jeden Fall mal ansehen.
An der Stelle sei erwähnt, das der Vortrag sehr ausgeufert ist und statt 60 Minuten mal eben knapp 125 Minuten dauerte. Aber hier zeigt sich die Qualität des Referenten: Es war nie langweilig und man merkte die Zeit überhaupt nicht. Ein großen Lob an der Stelle nochmal an ihn!
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